tirsdag den 30. december 2008

Napier, Mount Bruce und Wellington

Jetzt kommt die lange Fart nach Sueden: wir wollen an Silvester die Faehre zur Suedinsel nehmen, und muessen bis dahin noch knapp 800 km Strasse hinter uns bringen. Autobahnen oder Schnellstrassen gibt es hier nur sporadisch um die groessten Staedte herum, sonst handelt es sich eher um kleine Landstrassen, die ruckzuck zu engen und kurvigen Bergstrassen werden koennen...
Die Strecke wollen wir in Napier unterbrechen. Bis dahin brauchen wir - bei Nieselregen - auch wirklich fast einen Tag. Wir kommen auf den kurvenreichen Strassen recht langsam vorwaerts. (Gabor meint, es liegt an meinem langsamen Fahrstil...), aber die Verhaeltnisse laden nicht zum Rasen ein!
Das Higlight heute sollte eigentlich eine Bucht sein, in der ein Delfin mit den Badenden spielt. Leider ist er gerade heute bisher nicht gesichtet worden, als wir gegen 14 Uhr in der Mahia Bay auftauchen. Naja, wir muessen uns sowieso mal die Beine vertreten, und bei dem Wetter ist das Wasser auch nicht sehr einladend. Wir stapfen also ein bisschen am Strand lang, waehrend die Maedels einen Spielplatz erkunden. Es ist fast Ebbe, und im knietiefen Wasser sind eine ganze Menge Leute mit kurzen Hosen mit einer Art Wassergymnastik beschaeftigt. Zwischendurch buecken sie sich und holen etwas aus dem Wasser. Einige haben auch Eimer oder Tueten in der Hand... Irgendwann geht uns ein Licht auf: sie sammeln Pipis! Durch die Drehung mit den Hacken finden sie die Muscheln - eine elegantere Art als unser Ausgraben im Matsch auf Coromandel!!!
Im Rucksack steckt eine kleine, leere Tuete: also versuchen wir auch unser Glueck und finden gar nicht so wenige... Jetzt ist nur das Problem, wann wir sie essen sollen, da sie erst entsandet werden muessen. Wir fragen nochmal nach: ueber Nacht in SALZwasser einlegen, damit sie den Sand ausspucken (bei Ngaire hatten wir sie in Suesswasser gelegt...), dann kochen, bis sie sich oeffnen und danach in Teig (oder mit Mehl bestaeubt) in der Pfanne braten/frittieren. D.h. es gibt wohl Muscheln zum Fruehstueck?! Ich weiss ja nicht...
Abends in Napier gehen wir nach dem Essen (lecker, Maiskolben u.a.) noch eine Runde durch die Stadt: sie wurde 1931 von eine Erdbeben fast voellig zerstoert und danach im damals gerade modernen Art Deco-Stil wieder aufgebaut und gilt heute als Beispiel fuer diesen Stil, da sie so homogen ist. Geertje war auch ganz begeistert; Jette gefielen die eckigen Haeuser weniger, sie interessierte sich mehr fuer die weihnachtlichen Schaufensterauslagen...
Ja, und zum Fruestueck gab es dann wirklich "Pipi fritters"! Sie schmeckten erstaunlich gut, nach dem sandigen Gaumen-Erlebnis in Colville waren wir ja doch etwas skeptisch gewesen. Anne hatte abends aber tatsaechlich noch Meerwasser geholt (das Hostel war zum Glueck an der Strandpromenade!), und auf Toast haben die Viecher wirklich sehr lecker geschmeckt. Und das morgens um acht...
Noch ein kurzer Stadtspaziergang und wieder ins Auto. Heute war die Strecke nicht so kurvenreich. Hawke's Bay ist eine bekannte Weingegend und nicht ganz so schroff wie das meiste von Neuseeland. Die Huegel und Berge im Hintergrund sind allerdings doch immer wieder steil. Teils abgeholzt und jetzt als Weideland fuer Kuehe und Schafe genutzt, teils bewaldet.
Wir kamen heute durch Ende des 19. Jahrhunderts von skandinavisch Siedlern urbar gemachte Gebiete: Norsewood, Dannevirke...
Grosse Pause gab's bei Mount Bruce, einer Aufzuchtstation fuer seltene neuseelaendische Voegel mit Reservat. Hier sahen wir im Nachttierhaus zwei Kiwis ganz nah (hinter einer Glasscheibe im Halbdunkeln) und konnten beobachten, wie sie mit ihren langen Schnaebeln nach Wuermern pickten. Dazu gab es all die Voegel, die wir von Tiritiri Matangi aus erster Hand kannten, auch einen Takahe haben wir gesehen! Die Maedels kennen sich inzwischen richtig gut mit den Namen der Voegel aus! In dem Fluss gab es riesige Aale zu sehen und der Hoehepunkt war die Fuetterung der Kakas (Waldpapageien), die hier zwar frei leben, aber in rauhen Massen zum Futterplatz kommen. Sie hatten ueberhaupt keine Scheu vor den Menschen und waren eine wahre Augenweide.
Weiter gings durch Felsentaeler und Waelder, hier wurden auch grosse Teile vom "Herrn der Ringe" gedreht. Fuer die Weingueter in Martinborough hatten wir dann leider keine Zeit mehr.

So, Ende gut, alles Gut: abends sind wir gut in Wellington angekommen, sind noch - zur Abwechslung mal - fein essen gegangen und werden morgen frueh die Nordinsel verlassen. Wellington werden wir uns dann wohl Mitte Februar auf dem Rueckweg nach Auckland angucken; jetzt wollen wir erstmal schnellstmoeglich ganz runter in den Sueden der Suedinsel, da hier oben ueberall wegen der Schul-Sommerferien viel los ist.

Guten Rutsch und bis naechstes Jahr!!! Wir werden den Jahreswechsel wohl auf einem kleinen Campingplatz in den Marlborough Sounds (Norden der Suedinsel) verbringen, evtl. Mistletoe Bay - das nur fuer Insider. Dazu muessen wir noch irgendwo Wunderkerzen auftreiben; die Zutaten fuer das geplante Schokoladenfondue haben wir schon im Gepaeck!





White Island

Ein kurzer Stopp hier - weiter ging's gleich nach dem Fruestueck. Mittags machten wir halt in Te Puke bei der riesigen Kiwischeibe, die dort (begehbar und mit Aussichtsbalkon) an der Landstrasse steht. Hier kann man im Kiwiland "Kiwi 360 Grad" alles ueber den Anbau der leckeren und gesunden Frucht lernen, u.a. auf einer Rundfahrt durch die Obstplantagen. Natuerlich kann man auch allerhand kaufen, was mit - den essbaren - Kiwis zu tun hat...!
Nachmittags kamen wir dann gluecklich in Whakatane an, wo wir im Garten eines Backpacker Hostels unsere Zelte aufschlugen. Eine richtige Kueche (nicht nur der Campingkocher mit einem Topf nach dem anderen), lud dazu ein, einmal mehr zu kochen als Nudlen mit Sosse... :-)
Warum sind wir hier in der Bay of Plenty? - Wir wollen nach White Island! Das ist eine Vulkaninsel 47 Seemeilen vor Whakatane gelegen, d.h. ca. 2 Std. per Boot vom Festland. Der aktivste Vulkan Neuseelands, der fast permanent raucht, stinkt, blubbert. Richtig ausgebrochen ist er zum letzten Mal im Jahr 2000...
Es geht gleich morgens los. Wir haben Glueck, und es ist wunderschoenes Wetter, die See ist fast spiegelglatt (vor allem Jette wir leicht seekrank...), und nach fast zwei Stunden sind wir kurz vor der Insel. Da macht das Boot ploetzlich eine scharfe Rechtskurve. Der Kapitaen will noch nach Delfinen Ausschau halten. Die letzten zwei Tage wurden keine gesichtet. Aber heute!!! Auf einmal brodelt es im Wasser um uns herum: Fast ueberall tauchen Delfine auf (Common Dolphins). Sie sind zum Teil ganz nah am Boot, schwimmen nebenher, grosse und kleine, in Gruppen und alleine. Echt wahnsinning ("awsome" wuerde der Neuseelander sagen). Es sind ungefaehr 200 Delfine, die an den verschiedensten Stellen aus dem Wasser springen... Das Wasser ist an diesem Tag besonders klar, sodass wir sie richtig gut sehen koennen. Ein tolles Erlebnis!
Vor allem Jette ist hin und weg: es sind ihre Lieblingstiere, und sie hat vom Weihnachtsmann u.a. ein Delfinbuch geschenkt bekommen (das sie vorausschauend auch mit auf die heutige Tour genommen hat!).

Schliesslich wendet sich das Boot aber doch wieder der Insel zu. Zum Landen muessen wir in kleine Grueppchen (wir sind 65 Passagiere an Bord) in ein Schlauchboot mit Motor umsteigen, das uns zu einem alten, kaputten Landesteg bringt. Noch von den Zeiten des Schwefelabbaus auf der Insel in den 30er Jahren der 20. Jahrhunderts. Dann gehen wir mit Schutzhelmen auf dem Kopf, Gasmasken (zur Sicherheit und fuer alle Faelle) mit je zwei Fuehrern ueber die Insel. Es stinkt nach Schwefel (faulen Eiern). Die kleinen Wasserlauefe sind sehr saeurehaltig (wir mussten mit geschlossenen Schuhen kommen!), ueberall gibt es Ablagerungen in verschiedenen Gelbtoenen. Wir kommen an Schloten vorbei, aus denen kleine und grosse Dampf-/Gaswolken entweichen. Auch -recht fluessigen- Blubbermatsch gibt es. Wir gehen bis zum Kraterrand: ein grosser, 57 Grad heisser See in trueb grauer Farbe und mit Dampfwolke darueber. Ringsum schroffe, kahle Felsen, in die das Regenwasser tiefe Furchen gegraben hat. Echt beeindruckend. Eine ziemliche Mondlandschaft!
Wir sind froh, dass wir unsere Gasmasken nicht brauchen. Dafuer erhalten wir zur Vorsorge jeder eine Handvoll Bonbons, bevor es in die "stinkigsten" Gebiete der Insel geht. Angeblich haelt man den Mund dann besser geschlossen und atmet nicht so viel davon ein... ;-)
Nach knapp zwei Stunden auf der Insel geht es wieder zum Boot, das mit uns noch ganz um die Insel herumfaehrt. Hier gibt es auch eine Toelpelkolonie und viele andere Seevoegel, und auf den dem Meer zugewandten Seiten der Berge wachsen sogar Baueme!
Auf der Rueckfahrt sehen wir noch verschiedene Sturmtaucher, Toelpel und natuerlich Moewen.

Zurueck im Hostel sind die Kinder gluecklich, dass noch andere Deutsche hier wohnen! Denen erzaehlen sie immer ihre halbe Lebensgeschichte...

Weihnachten

Ja, es wurde wieder ein Auslauefer eines tropischen Wirbelsturms... aber nicht ganz so schlimm wie vor drei Jahren, wo unser Zelt fast weggeflogen war, die Furt unpassierbar und die Strasse ueberschwemmt waren! Die Kinder waren trotzdem beschaeftigt mit Weihnachtsvorbereitungen u. ae.
Wir hatten auch beschlossen, Weihnachten wie die Neuseelaender zu feiern, d.h. am 25. Dezember morgens die Bescherung zu machen. Also hatten wir an Heilig Abend Zeit fuer einen Ausflug ans Nordende der Coromandel Halbinsel. Sind auf dem Weg dorthin mit dem Auto fast im Schlamm steckengeblieben bzw. ausgerutscht, denn die ungeteerten Straesschen dort "oben" waren noch nicht einmal "gravel roads", sondern halt einfach aus Erde, die vom vielen Regen am Tag zuvor einigermassen aufgeweicht war! Unsere Wanderung entlang der Kueste war trotzdem schoen - meist Steilkueste mit Wald. Viele Farnbaeume, viele Opossum-Fallen (Opossums wurden urspruenglich aus Australien eingefuehrt zur Pelztierzucht, haben sich aber im neuseelaendischen Klima und ohne natuerliche Feinde viel zu sehr verbreitet und sind jetzt ein grosses Problem fuer die einheimische Tier- (=Vogel-)welt, da sie Eier und Jungtiere fressen).

Der Weihnachtsmann brachte dann am strahlend sonnigen Weihnachtstag tatsaechlich die gewuenschten neuen Wanderrucksaecke und Kinderfernrohre samt allerlei anderen nuetzlichen und schoenen Dingen! Die Maedels waren gluecklich und ihre Befuerchtung, der Weihnachtsmann wuerde auf Reisen weniger bringen als zuhause war ihrer Meinung nach nicht eingetroffen! :-)
Mit den neuen Wanderutensilien ausgestattet "mussten" wir natuerlich gleich einen Ausflug machen: wir gingen zur alten Goldmine auf der Farm, d.h. ein paar hunder Hoehenmeter die Huegel dahinter hinauf. Dort gibt es naemlich ein paar Gluehwuermchen!!! Neuseelaendische, die hellblau leuchten und Larve einer Art Fliege sind. Wir haben sie auch tatsaechlich wiedergefunden (waren vor drei Jahren auch hier oben gewesen), und Jette hat sie gezaehlt: es waren anscheinend 14 Stueck. Klasse Aussicht von hier oben!!! Bis zur Great Barrier Island (siehe letzte Woche!) und in den Hauraki Gulf (Bucht von Auckland mit den ganzen Inseln).
Am 2. Weihnachtstag morgens pflanzten wir dann unseren Miro-Weihnachtsbaum mit Ngaire zusammen ein. - Vielleicht kommen wir ja in ein paar Jahren wieder, um zu sehen, wie er waechst?

Dann ging's weiter Richtung Sueden. Allerdings fingen wir nacht 1 Stunde Fahrt gleich mit einer grossen Pause bei den "Waiau Water Works" an. Hier gibt es ganz viele lustige, spannende und einfallsreiche Konstruktionen, die zum grossen Teil mit Wasser angetrieben sind. Ein lustiges Wasserrad, Fahrraeder, die beim Treten eine Spritzpistole in Gang setzen (zum sich gegenseitig nass spritzen), eine Gluehbirne, die leuchtet, wenn man einen Hebel betaetigt, der Wasser in einen Generator leitet... schon klasse! Dazu ein "Hamsterrad" fuer Menschen, an das sich die Maedels noch von vor drei Jahren erinnerten und viele andere kleine Dinge.
Abends landeten wir auf einem Campingplatz bei Heissen Quellen, die in eine Art Freibad geleitet wurden - etwas vornehmer als die verschiedenen "Badetoepfe" im Fluesschen auf Great Barrier, aber dafuer alle gleich warm...

mandag den 22. december 2008

Colville Farm


Wieder bei Ngaire! (Sprich: "Nairie"). Die Kinder sind morgens gluecklich beschaeftigt mit Laemmer fuettern mit Nuckelflasche. Die Huehner muessen auch versorgt werden, und ein Kalb bekommt auch extra Milch. Ngaire nimmt sie also morgens mit auf ihre Runde. Zu Fuss und mit dem "Quad", eine Art gelaendegaengiges Motorrad mit vier Raedern...
Die Rinder- und Schaffarm ist riesig, und es gibt einige schoene Wanderungen. Am ersten Tag hier sind wir gleich zu einem Wasserfall marschiert. Jette wollte unbedingt die Wanderung machen, bei der man in einem Flusslauf bis zu einem tollen Wasserfall geht. Teilweise mussten wir auch an den steilen Ufern durchs Unterholz kraxeln, da der Fluss ueber viele Treppen und durch teilweise tiefe Becken laeuft. Ein abenteuerlicher Weg! Geertje schlug sich ihr Knie ordentlich an einem Stein an und meinte fuer eine Weile, wir sollten ohne sie weitergehen. Nach etwas Pause kam sie aber doch mit! Der Wasserfall war auch klasse, und das Stapfen durch den Fluss ebenso!
Nachmittags haben wir dann unseren kleinen Weihnachtsbaum geschmueckt. - Ja, hier hat man auch Weihnachtsbaeume!!! - Wir haben allerdings keine Fichte oder Tanne besorgt, sondern einen kleinen einheimischen Nadelbaum (Miro), den wir mit Wurzelballen (und Erde) in einer Gaertnerei erstanden haben. Er sah ein bisschen kahl aus, aber mit Schmuck ist jeder Baum an Weihnachten schoen, oder? Ein wenig haben wir mitgebracht von zuhause, einiges haben die Maedels auch gebastelt. Plaetzchen backen stand danach auf dem Programm: die Pfeffernuesse sind allerdings ein wenig zu scharf geraten fuer die Kinder (die Erwachsenen finden sie hingegen genau richtig!), die Butterkekse sind bunt und lecker wie immer! Eine kleine Weihnachtspyramide tauchte auch aus unserem Gepaeck auf, sowie ein Krippentransparent. Da hat Gabor gleich seine Mundharmonika ausgpackt und wir haben eine Runde Weihnachtslieder bei Kerzenschein gesungen. Bei zugezogenen Gardinen zwecks Aussperren der Sonne... (Von wegen Weihnachten ohne Baum, Kerzen und Lieder, Onkel Rolf!) Der Weihnachtsmann hat hier uebrigens trotz Sommer auch einen dicken, roten Mantel an...

Anscheinend soll mal wieder ein tropischer Wirbelsturm (oder hoffentlich nur seine Auslaeufer) vorbeikommen in diesen Tagen - das hatten wir vor drei Jahren auch hier; da waren wir deshalb aus dem Zelt in ein Zimmer umgezogen. Diesmal haben wir zum Glueck gleich ein Zimmer in dem kleinen Backpacker Hostel auf dem Farmgelaende gemietet.
Wir werden bis zum 26. Dezember hier sein.
Heute bekamen wir einiges an Post, u.a. von der Schule. Das war eine Freude! Wir haben allerdings beschlossen, die Briefe erst an Weihnachten zu oeffnen. Weihnachten ist hier wie in England am 25. Dez. morgens. (Dann ist es bei euch genau Heiligabend! - wir haben 12 Stunden Vorsprung!)

Heute Vormittag waren wir in einer Bucht in der Naehe und haben "Pipis" ausgegraben. Das sind eine Art Muscheln, die ca. 5 cm unter dem Sandboden leben und die nach Entsandung (ueber nacht in Frischwasser legen) wohl ganz lecker sein sollen. Die Kinder haben fleissig mitgebuddelt und wollten gar nicht mehr aufhoeren, obwohl sie die Muscheln gar nicht essen... - Morgen dazu mehr?
Jetzt ist es ziemlich windig geworden und es regnet. Brrr. Nicht sehr sommerlich, aber wir haben ja ein Dach ueber dem Kopf! Mal sehen, ob wir uns nachher noch zu einem kleinen Ausflug aufraffen koennen. Derweil wird gespielt (und ein bisschen Schularbeiten gemacht).

Cathedral Cove und Hot Water Beach

2 Tage auf Nostalgie-Trip an der Ostkueste der Coromandel-Halbinsel... Wir wollten unbedingt wie vor drei Jahren Badewannen schaufeln am Hot Water Beach! Hier kann man bei Ebbe im Strandsand buddeln; von unten kommt heisses Wasser. An manchen Stellen ist es viel zu heiss, da kann man fast nicht ueber den Sand laufen! Ebbe war morgens um halb 10, und natuerlich wachten die Kinder heute mal nicht so frueh auf - typisch, oder? - Wir waren aber trotzdem (ohne Fruehstueck) gegen halb neun vor Ort. Gut, dass wir nicht abends gekommen waren: es waren ziemlich wenig Leute dort. So konnten wir sogar eine schon gegrabene und wohl aufgegebene Wanne uebernehmen und erweitern. Geertje bestand allerdings darauf, ihre eigene zu buddeln. Angenehme Temperatur frueh am morgen. Als die Flut dann langsam wieder kam, schwappten die Wellen bald in die eine Wanne, aber so zogen wir einfach etwas den Strand hinauf und buddelten neu!
Muesli gab's dann am Parkplatz in den Duenen, das hatten wir uns auch wirklich verdient!
Wegen starkem Wind fiel mittags unsere Fahrt mit einem Glassbottom-Boot leider aus (daran hatten sich die Maedels auch noch erinnert vom letzten Mal: durch die Fensterscheibe unten im Boot kann man gut die bunten Fische im Meeresschutzgebiet bewundern). Naja, so zogen wir statt dessen zu einem Weingut, wo es u.a. auch Pflaumenportwein und Kiwilikoer gibt. Da wir jetzt mit dem Auto unterwegs sind, haben wir nun auch einige Flaschen im Gepaeck.
Abends gingen Geertje und ich (Anne) noch auf eine wunderschoene Wanderung entlang der Steilkueste zur Cathedral Cove - Jette wollte lieber schon schlafen. Die angeschlagenen 1,30 Stunden Weg dorthin haben wir locker unterboten! Wir brauchten nur 50 Minuten und waren auch gerade zur Ebbezeit dort, sodass wir durch den tollen Felsbogen - in Form eines gothischen Kirchenbogens - in die naechste Bucht gehen konnten. Geertje fand zudem einen ca. 2m hohen Felsvorsprung, von dem das Runterspringen in den Strandsand Spass machte, und sie entdeckte auch "ihren" kleinen Wasserfall von vor 3 Jahren wieder, unter dem man am Strand duschen
kann... Auf dem Rueckweg wurden wir ziemlich nass, aber die Zelte halten durch!!
Morgens machte sich Gabor dann noch "schnell" auf zur Cathedral Cove - Jette hatte keine Lust - und wir anderen packten in der Zeit die Sachen ein, denn jetzt sollte es weiter gehen auf unseren "Weihnachtsbauernhof"!

torsdag den 18. december 2008

Great Barrier Island

Diese Insel ist wirklich eine Reise wert! Die Faehre braucht allerdings auch gut 5 Stunden, das Be- und Entladen dauert, weil sie auch viele Gueter transportiert.
Auf der Hinfahrt hatten wir Glueck und sahen Delfine, die vorne am Bug mitschwammen, u.a. auch ein Baby. Gabor sah dazu noch fliegende Fische, waehrend Anne mit der seekranken (und gerade endlich eingeschlafenen) Jette im dunklen Schiffsbauch sass.
Wir wurden an der Faehre abgeholt und mussten abends dann noch ueber 1 Stunde ueber die kleinen, kurvigen und zum grossen Teil ungeteerten Inselstrassen gurken, ehe wir unser saemtliches Gepaeck noch 15 Minuten ueber eine Kuhweide und einen Waldweg schleppen durften... Belohnung: ein wunderschoener kleiner Campingplatz direkt am Wasser mit nistendem Austernfischer und Plumpsklo. Leider ziemlich "mueckig". Vielleicht durch den Mangrovenwald und den anderen "Urwald" im Hinterland. Dauernd flogen Kakas (grosse Waldpapageien, im Rest von Neuseeland sehr selten!) vorbei, dazu die grossen, huebschen Waldtauben und jede Menge Eisvoegel.
Wir verbrachten die ersten 3 Tage hier ohne Auto. Mit kleineren Wanderungen in verschiedene Buchten bzw. durch den wunderschoenen Wald durch die Huegel/Berge zu den heissen Quellen in einem Fluesschen. Hier konnten wir uns die gewuenschte Badetemperatur aussuchen: man musste einfach nur den Bach auf- oder abwaerts gehen zum geeigneten Pool!
Der Weg dorthin war sehr unterschiedlich - streckenweise wie fuer Rollstuehle gemacht, ein anderer Teil auf kleinem, glitschigem Pfad steil rauf und runter und ueber Wasserlaeufe. Klasse!!!
Das einzige Problem waren ein paar vierbeinige Zeltplatzbewohner: die Ratten fanden trotz verschiedener Essensaufbewahrungsideen unsererseits immer einen Weg zum Brot. Brrrr. In der 4. Nacht sogar nach Durchbeissen unseres Innenzelts (neu!) - ich wachte davon auf, dass mir so ein Vieh ueber das Gesicht lief... naja, danach war der Umzug auf einen anderen Zeltplatz fuer die letzten 2 Naechte auf der Insel beschlossene Sache!!!
Also nun auf nach Harataonga (inzwischen hatten wir ein Mietauto). Die Distanzen auf der Insel sind relativ klein, aber fuer 30 km braucht man ca. 1 Std. Fahrzeit (jedenfalls Anne: die Pisten sind grob geschottert und es geht viel steil rauf und runter mit entsprechenden Kurven. Gegenverkehr ist zum Glueck fast nicht existent.
Die Zeit laeuft hier deutlich langsamer. An der Tankstelle laesst frau ihr Auto NACH dem Betanken und Zahlen einfach stehen, haelt noch ein Schwaetzchen und geht eben in den Laden... wir stehen derweil und warten. Das Dorfzentrum besteht aus 1 kl. Laden, Post, Cafe, Apotheke (nur vormittags offen), Waschsalon, Flughafen und Tankstelle. Wie im wilden Westen frueher???!!!
Der neue Zeltplatz war den Umzug wert - hier waren noch mehr Kakas, und wir fanden heraus, dass sie nicht nur primitiv und laut kraechzen koennen, sondern auch "floeten" (vor allem in der Abenddaemmerung). Dazu sahen wir eine Art Kuckuck, den wir noch nicht in NZ erlebt hatten. (Gabor war ganz aufgeregt.) Wir waren jetzt auf der anderen Seite der Insel: hier gibt es statt Mangrovenbuchten ewig lange, wunderschoene Sandstraende, teilweise auch Steilkueste mit Rockpools - beinahe haette es Fisch zum Abendessen gegeben, aber wir hatten nur einen Sonnenhut und keine Kescher, um die mittelgrossen Viecher aus einer "Ebbepfuetze" zu fischen...
In einem durch Zaun (vor Ratten etc.) geschuetzten Waldstueck, in dem versucht wird, die einheimische Baum- und Tierwelt wieder besser anzusiedeln, pflanzte Jette einen Baby-Kauri und Geertje einen Baby-Rimu. Beides einheimische Baumarten, die hunderte von Jahren alte werden koennen. Auf der Insel gibt es gluecklicherweise keine Opossums, die im restlichen Neuseeland nach der Einfuehrung aus Australien als Pelztiere immensen Schaden anrichten. (Sie fressen die Baeume kahl und tun sich an Vogeleiern und -jungen guetlich!)
Das Wetter ist weiterhin recht gut; es regnete meist nur nachts. Allerdings war es teilweise recht stuermisch, was wir vor allem nachts im Zelt merkten, aber auch bei Wanderungen ueber Bergkaemme und durch Schluchten (Windy Canyon). Der hoechste Berg der Insel ist uebrigens ueber 600 m hoch, aber auch sonst geht es sehr viel rauf und runter!
Heute Abend sind wir wieder in Auckland angekommen - haben auf der Faehrfahrt diesmal einen Wal spucken sehen! - und verbringen die Nacht in einem Backpacker Hostel.
Ab morgen geht's dann fuer die restliche Zeit mit Mietwagen auf Tour. Wir wollen versuchen, morgen an die Ostkueste der Coromandel-Halbinsel zu fahren. Dort in der Naehe werden wir auch Weihnachten verbringen.

onsdag den 10. december 2008

Kiwis, Pinguine und andere komische Voegel

Sind gerade von 3 Tagen auf der Vogelinsel TiritiriMatangi zurueck. Dies ist eine kleine Insel vor Auckland, auf der man alle Ratten etc. ausgerottet hat und nun versucht, seltene Voegel wiederanzusiedeln. Das ist ihnen auf alle Faelle richtig gut gelungen, hier gibt es Voegel, die es fast nirgendwo anders gibt und ausserdem richtig viele.
Gleich am ersten Abend haben wir alle zusammen einen Kiwi gesehen (little spottet kiwi). Kiwis sind nachtaktiv und schwierig zu sehen. Sie sind nur ca. 4 Std. wach und auf Futtersuche (Wuermer). Also: im Schneckentempo und gaaaanz leise durch's Dunkle schleichen. Die Taschenlampe nur anknipsen - die ist mit rotem Transparent abgedeckt, um die Tiere moeglichst wenig zu blenden-, wenn etwas entlangschlurfen, schnaufen zu hoeren ist... Die Kinder waren ganz bei der Sache! Ausserdem haben wir jeden Abend dutzende Pinguine (little blue penguins, Zwergpinguine: die kleinsten Pinguine der Welt) gesehen, die zum Brueten an Land gehoppelt kamen. Ein lustiger Anblick. Die Kinder (und Erwachsenen) waren hellauf begeistert. Zusammen mit Anne sahen wir auch wieder ein paar Brueckenechsen (Tuataras), lebende Fossilien.
Einige Bekannte vom letzten Mal, zum Bsp. Greg, der freche Takahe, waren auch wieder da und zu aller Freude hat der jetzt wieder ein Weibchen gefunden und jetzt 2 kuschelige kleine Babies, gerade eine Woche alt!
Am letzten Tag waren wir auch zusammen mit einer Biologin unterwegs und haben zugesehen, wie sie Jungvoegel aus einem Nest gewogen, vermessen und beringt hat. Die Kinder fanden das so toll, dass sie jetzt auch ihre Kuscheltiere (einen Stoffkiwi und Takahe) "beringt" haben.
Nun sind wir wieder auf einer anderen Insel bei "alten Bekannten" vom letzten Mal: Sally und Graeme auf Waiheke, die wir ueber SERVAS kennengelernt haben.
Es ist richtig interessant, bei richtigen Neuseelaendern zu wohnen und ueber das Land und Leben hier mehr zu erfahren. Waren heute noch mit Ihnen wandern und anschliessend auf einer Weinverkostung. Lecker!
Morgen geht es weiter nach Great Barrier Island (eine angeblich etwas hinterwaeldlerische Insel ohne Strom!), wo wir die naechsten 5 Tage verbringen werden.

torsdag den 4. december 2008

Gut Angekommen


Endlich wieder Sommer! Wir sind auf einem wunderschönen Zeltplatz direkt am Meer mit Steilküste, Rockpools und romantischer Felsenbucht; dazu gibt es jede Menge Tuis und andere Vögel, die uns jeden Morgen sanft wecken. Überall blühen die Pohutakawas, die neuseeländischen Weihnachtsbäume. Das Wetter könnte nicht besser sein, 20-25 Grad, meist Sonnenschein und das Meer ist schon warm genug zum Baden. Waren also alle schon im Pazifik und heute auch noch auf der anderen Seite, an der Tasmanischen See, wo wir in Muriwai wieder die dortige Tölpel-Kolonie besucht haben. Im Gegensatz zum letzten Mal, wo wir Anfang Januar da waren, lagen viele der Vögel erst auf den Eiern, die ersten flaumigen Jungen waren jedoch auch schon da. In der Nähe gab es auch ein paar Seeschwalbenjungen, ein Mann, der zu nah an ihr Nest kam wurde dann auch heftig im Sturzflug angegriffen!
Alles in allem haben wir es aber erstmal ruhig angegangen.
Hatten schließlich eine lange Reise hinter uns! Erst ging es mit dem Zug nach Frankfurt/ Main, wo wir bei Verwandten verwöhnt wurden und dann am 1.12. weiter mit dem Flugzeug nach Hongkong. Dort hatten wir mehrere Stunden Aufenthalt. Die haben wir dann u.a. mit chinesischem Essen mit Stäbchen (!) verbracht.
Am 3.12. waren wir dann früh morgens (spät abends nach europäischer Zeit) in Auckland, wo erstmal unser eines (benutztes) Zelt gewaschen wurde, bevor wir endlich ins Land durften und dann mit dem ersten Mietauto (Automatik und Rechtssteuer) zum Zeltplatz gefahren sind. Anne mußte sich erst dran gewöhnen, daß man Gas und Bremse nicht gleichzeitig treten darf.

Endlich angekommen wurden dann unsere 2 Zelte aufgebaut und abends sind dann alle Vier völlig erledigt in die Schlafsäcke gefallen. Am nächsten Tag waren wir dann wieder ausgeruht und gewöhnen uns nun auch langsam daran, dass hier alles "upside down" ist. Die Kinder sind richtig froh, im eigenen Zelt schlafen zu dürfen und die Eltern geniessen es auch, ihre eigenen (Nylon-) Wände um sich zu haben.