torsdag den 22. januar 2009

"The Catlins"

Der suedlichste Teil der Suedinsel. Viele andere Reisende hatten uns von dieser Gegend vorgeschwaermt. Schoene, einsame Sandstraende, Steilkueste, Wasserfaelle, Robben, Seeloewen, Pinguine, viel Wald und viele Voegel.
Nach einer Nacht in einem alten Wohnwagen (spannend fuer die Kinder, aber er wackelte, wenn sich einer im Bett umdrehte...) bezogen wir ein nettes Huettchen auf einem kleinen Campingplatz an der Surat Bay in den noerdlichen Catlins. Gleich um die Ecke ein riesiger Sandstrand, auf dem wir viele Seeloewen sahen! Schlafend, majestaetisch einherschreitend und spielend/neckend.
Am besten war ein riesiger Bulle (der Chef der Bucht) mit 4-6 Weibchen - sie kamen abends an den Strand und balgten und spielten herum. Anne musste sich wieder einmal erst durch hektisches Hochklettern und spaeter mit einem "todesmutigen" Sprung von einer kleinen Duene in Sicherheit bringen vor einem fauchenden, ploetzlich 2 m neben ihr von hinten aus einem Duenenweg aufgetauchten Weibchen retten... ;-)
Leider wurde das Wetter jeden Tag schlechter statt wieder besser wie angekuendigt. So machten wir eher kleine Ausfluege zu einem wunderschoenen Kap (Nugget Point) mit vorgelagerten Felseninseln, Robben und einer Loefflerkolonie, zu schoenen Wasserfaellen, durch wunderschoen gruenen und mit Flechten bewachsenen Wald. Hier gibt es wieder massenweise Farne. Und hohle Baeume... - in einen an einer Wegbiegung passten Geertje und Jette durch einen engen Spalt problemlos beide rein (und standen im Trockenen). Von aussen waren sie nicht zu sehen. Das wurde schamlos ausgenutzt, um die vorbeimarschierenden Wanderer zu erschrecken... "Buh!" verstehen sie auch am anderen Ende der Welt
In der Naehe fand Geertje auch eine spannende Stabheuschrecke, davon gibt es hier ca 20 Arten, sie sind aber so gut getarnt, dass dies erst die 5. ist, die wir diesmal gesehen haben...
Wetterbedingt hatten wir auch Zeit fuer Keksebacken - hatten sehr leckere, selbst gebackene von Alyth aus Dunedin mitbekommen und dazu das Rezept. Mmmh; sie sind bei uns nicht alt geworden!
Unser zweiter Stopp in den Catlins war weiter im Sueden, die Unterkunft leider ein etwas anonymer Backpacker. Aber das Wetter war immer noch so grau und recht nass, dass wir keine Lust hatten, unsere Zelte auf dem sehr schoen gelegenen, primitiven Zeltplatz zwischen Flachs an der Curio Bay aufzustellen...
Tolle Ecke: auf der einen Seite die Porpoise Bay mit dort "wohnhaften" Hector-Delfinen, auf der anderen Seite die Curio Bay mit Gelbaugenpinguinen... Wir gingen per Fernrohr (und mit blossem Auge) auf Jagd nach beiden - mit Erfolg!!!
Die grosse Attraktion dieser Bucht ist zusaetzlich ein bei Ebbe sichtbarer versteinerter Wald. 160 Mio. Jahre alt, durch Vulkanasche verschuettet. Da sind lange Baumstaemme zu sehen, teilweise ist die Struktur des Holzes gut zu erkennen. Dazu lauter kleine Huegel: Baumstuempfe, u.a. auch von Farnbaeumen. Ziemlich beeindruckend!
Als Abschied von der Gegen ging's noch auf eine etwas groessere Wanderung. "Waipohatu Wilderness track" oder so. Ziel: ein Wasserfall. Richtig schoener Wald, Flechten, Farne. So viele Gruentoene kann man sich gar nicht vorstellen! Dazu kamen hier dann noch alle moeglichen Nuancen von Braun - Matsch, Erde, Blaetter, Staemme. Vor allem Ersterer begleitete uns den ganzen Weg... Ziemlich bald kamen wir an einen nach den Regentagen recht viel Wasser fuehrenden Berg"bach". Mmm. Es lagen zwar einige Steine darin, aber die Haelfte der Breite sah doch recht reissend und tief aus. Und auf jeden Fall zu breit, als dass die Maedels haetten drueber springen koennen.
Gabor zog heldenhaft seine (matschigen) Wanderstiefel aus und erkundete den Uebergang. Wir anderen warfen derweil gezielt noch einige kleinere Steine ins Wasser, um fuer die erste Haelfte eine Trittflaeche zu haben. Mit Stock bewaffnet stand Gabor schliesslich als Fels in der Brandung und "angelte" Geertje und Jette sicher ans andere Ufer. Als Anne sprang, gab der als Landeplatz ausgeguckte, fast unter Wasser liegende Baumstamm glatt nach. Aber sie war schnell genug und alle trockenen Fusses drueben. Fuer Gabors fast zu Eiszapfen gewordenen Fuesse musste sein "allseits beliebtes und staendig nachgefragtes" Stofftaschentuch herhalten...
Je weiter wir kamen, desto matschiger wurde es. Keine Chance, mit sauberen Schuhen hier rauszukomen! Vor allem auf- und abwaerts war es die reinste Rutschpartie! Aber die Wasserfaelle (2!) waren dann auch richtig toll! Hatten ja auch viel Regen bekommen die letzten Tage... Da es nieselte, beschlossen wir jedoch, das Picknick zu verschieben und verteilten nur ein paar Gummibaerchen (naja, nicht von Haribo) an die wackeren Maedels.
Und dann kam noch so eine Bach-/Flussueberquerung - sie sah nicht so einfach aus wie die am Anfang, aber zurueckgehen den ganzen Weg? Wir beschlossen, die Kinder wieder hinueberzureichen/zu angeln. Gabor sprang zuerst, ich reichte ihm erst die Jacken, dann Jette hinueber. Klappte wunderbar. Bis dann Geertje dran war... irgendwie ging alles zu schnell, und sie hing ploetzlich wie ein Mehlklos an meiner einen Hand (hatte mit der anderen aber zum Glueck schon Gabor gegriffen!)... Ende vom Lied: ein etwas erschrockenes und wenig begeistertes Kind, das ungefaehr knietief im Bach "baumelte". Gabor zog sie zwar blitzschnell raus, und die Regenhose hielt die Naesse zum grossen Teil draussen, die Schuhe waren aber natuerlich pitschnass. - Da half nur weitergehen! Bis zum Parkplatz war es noch ca. 1 Std. Gehzeit. Geertje und Anne stapften also einfach los und warteten nicht auf Gabor und Jette. Zuerst unter Protest von Geertje, aber bald merkte sie, dass ihre Fuesse warm wurden. Dazu alte Geschichten ueber Hoehlenabenteuer in England, und die Zeit bis zum Auto (und trockenen Sachen) verging wie im Fluge... ;-)
Als 15 Minuten spaeter die anderen beiden mit Rucksack und Proviant auftauchten, wurde es wirklich hoechste Zeit fuer's Picknick!!!
In der Naehe gab es noch ein paar riesige Felshoehlen, die das Meer ausgewaschen hatte: die Cathedral caves. An der einen Seite ging man rein, an einer anderen kam man wieder raus. Beeindruckend. Ausserdem gab es viel rockpools, kleine Felsenpfuetzen, in denen allerlei interessantes Getier (Krebse, Anemonen, Muscheln etc.) beobachtet werden konnten.

Dunedin - Otago Peninsula

Es war richtig nett bei unserer Gastgeberin in Dunedin. Trotz starker Erkaeltung hatte sie noch eine deutsch-kanadische Familie zum Dinner eingeladen. Es wurde ein netter Abend!
Geertje und Jette waren begeistert, dass sie verstanden wurden (auf Englisch sind sie noch nicht sehr mutig bisher), und Geertje adoptierte auch flugs die Nachkriegspuppe im Haus (Elizabeth). Jette bastelte hingegen alles moegliche aus Eierkartons, die neben dem Kaminofen gesammelt wurden...
Wir erhielten lauter gute Tipps fuer den naechsten Tag, den wir auf der vorgelagerten Halbinsel verbringen wollten. An deren Spitze gibt es die einzige Brutkolonie von Albatrossen auf dem "Festland". Sonst brueten diese riesigen Seevoegel auf Felseninseln weit draussen im Meer.
Zuerst mussten wir jedoch zur Sandfly Bay. - Gabor wollte da erst ueberhaupt nicht hin, da "sandflies" die Viecher sind, die uns hier wie verrueckt stechen (Fruchtfliegen-gross und immer an die Fussgelenke usw... - juckt hoellisch!). Wir wurden jedoch aufgeklaert, dass der Name der Bucht vom fliegenden Sand kam!!! (flying sand). Ausgeruestet mit einigen grossen Plastiktueten (in Ermangelung von "sandboards", einer Art kurzer Surfbretter, die die Kiwis sonst zum Runterrutschen von steilen Duenen verwenden) ging's also los. Das Rutschen ging zwar nicht so wie es eigentlich wohl sollte (es war nicht knochentrocken genug, hatte in der Nacht etwas geregnet), aber die Maedels waren gluecklich in den riesigen Sandmengen beschaeftigt, waehrend die "Grossen" ein Stueck die Bucht entlang stapften. Gabor ging bis zu einer Vogelbeobachtungshuette, Anne kehrte vorher wieder um.
Da schwamm ploetzlich ein Seeloewe neben ihr! - Aehnlich den Pelzrobben, jedoch groesser. Tja, und dann schnitt er ihr glatt den Weg ab; marschierte imposant und maechtig einmal quer ueber den Strand in die Duenenlandschaft hinein (hatte er hier seine Jungen?). Kurze Zeit darauf ein Zweiter. Die sind ganz schoen gewaltig, da ist Abstand halten geboten! ...und Geertje und Jette waren derweil mit Sandkuchenbacken beschaeftigt; liessen sich auch nicht durch Seeloewen-guck-Moeglichkeit davon abbringen...
Naechster Anlaufpunkt war das Albatross-Zentrum auf dem windigen Kap in der Naehe der Brutkolonie. Viele gute Informationstafeln, Bilder, Filme. Natuerlich auch einen Laden, aus dem wir die Maedels kaum weg bekamen. Zu den Albatrossen gingen wir letztendlich nicht, da die Jungen noch nicht geschluepft sind um diese Zeit und der Eintritt dafuer horrende war! Dafuer sahen wir von einer Steilkueste trotzdem einige Riesen fliegen (Northern Royal Albatros). Dazu noch Loeffler, viele Kormorane, Moewen (die uns fast das Picknick vom Tisch wegholten!) und Seeschwalben.
Leider war es nun doch schon so spaet, dass wir weder das Pinguinkrankenhaus dort um die Ecke noch das kleine Aquarium der Uni Dunedin (mit lokalen Fischen usw.) besuchen konnten. Aber es war ein schoener Tag!

onsdag den 14. januar 2009

Oamaru und Moeraki: Pinguine und Boulders

Diesmal wollten wir unbedingt die seltenen Yellow-eyed penguins sehen, die mit ca 70 cm und 5-8kg wesentlich groesser als die kleinen Zwergpinguine sind. Oamaru ist beruehmt fuer seine Pinguine, also nichts wie hin.
Wir fanden einen netten kleinen Zeltplatz mit Vogelgezwitscher in der Naehe der Stadt, richtig gut zum Ausspannen und natuerlich auch Hausaufgaben machen...
Die Stadt selbst ist frueher durch den Export von Fleisch reich geworden und hat viele imposante Gebaeude aus der Zeit. Hier kann man auch den einzigen neuseelaendischen Whisky verkosten, ein richtiger Malt. Lecker! Leider wird er nicht mehr destilliert, es sind aber noch hunderte von Faessern voll, die in den naechsten Jahren so langsam abgefuellt werden...
Abends (die Gelbaugenpinguine kommen ab ca. 18 Uhr an Land um ihre Jungen zu fuettern) ging es dann zu ihrer kleinen Kolonie und bald sahen wir auch die ersten an Land kommen und das Steilufer hochklettern. Der Clou wareen ein paar Tiere, die nur ein paar Meter von der Absperrung vorbeiliefen. Die muessen ganz schoen klettern koennen, da die Aussichtspunkte ca 20m ueber dem Ufer liegen... Waehrend die Zwergpinguinen, die wir schon auf Tiritiri gesehen hatten, einfach nur niedlich waren sind diese hier richtig schoen mit ihren gelben Augen und dem gelben Ring um den Kopf... Wir waren begeistert, die Kinder entsprechend spaet im Schlafsack...
Am Tag darauf ging es dann zu den Moeraki Boulders, riesengrossen "Murmeln", die scheinbar ein paar Riesenkinder am Strand vergessen haben. Wie die wohl mal entstanden sind. Unheimlich beeindruckend, auch die schon halb zerfallenen. Der Strand war ausserdem voller perlmutt-glaenzender Schneckenhaeuser...
Nach einem Gourmet-Mittag in Fleurs place wollten die Kinder spielen, Gabor wanderte noch ein bisschen zu einer Kolonie Royal Spoonbills (Loefflern) und Stewart Island shags (Kormoranen). Wieder lagen auch viele Robben am Strand.
Abends trafen wir uns dann am Leuchtturm der Moeraki-Halbinsel bei einer weiteren Pinguin-Kolonie. Waehrend wir picknickten, kamen lauter Watschelmaenner an Land und bald sahen wir sogar ein paar ihrer kuscheligen Babies. Damit hatten wir nun wirklich nicht gerechnet...
Am naechsten Tag ging es dann weiter nach Dunedin, wo wir eine ehemalige Germanistin besuchen wollten, wir hatten sie auf der Faehre zur Great Barrier Insel kennengelernt.
Vorher mussten wir jedoch noch unbedingt die steilste bewohnte Strasse der Welt (Guiness book of records) Baldwin st. (1:2,86) und die Cadbury Schokololadenfabrik erkunden...

Mount Cook - Alpenpanorama vom Feinsten

Das schlechte Wetter scheint sich diesmal nun auch auf die Ostflanke der Berge zu bewegen. Na, wir wollten uns sowieso wieder in Richtung Kueste aufmachen... Auf halber Strecke (und bei Zeit fuer einen Mittagsstopp) stossen wir auf einen lokalen Bauernmarkt. Lecker! Obst, Gemuese, Pies, Salami, ... - dazu eine kompetente Touristen-Info: Fahrt nicht ans Meer, in den Bergen suedlich ist zurzeit super Sicht. Das waere halbwegs selten.
Na sowas, hier sieht's grau und trueb aus, kaum zu glauben, dass es 1 Std. weiter Richtung Berge komplett anders sein soll. Aber tatsaechlich: Nach ca. 3/4 Std. Fahrt klart es sich auf. Wir kommen an einem quietsch hellblauen, grossen Bergsee vorbei (Lake Tekapo); er hat diese Farbe aufgrund eines Sedimentes. Sieht fast aus wie Schwimmbadwasser, toll, so von der Sonne beleuchtet. Hier ist es uns aber zu touristisch, und wir fahren weiter bis an den naechsten See (Lake Pukaki, ebensolche Farbe!) mit Blick auf den Mount Cook (Aoraki, 3754 m, hoechster Berg Neuseelands). Auf dem Parkplatz weist uns ein anderer Autofahrer auf einen fast platten Reisen hin... oh je, und heute ist Samstag!
Wir erfahren, dass es ein paar Kilometer weiter einen Picknickplatz gibt, auf dem man auch ein Zelt aufschlagen darf+kann. Immerhin gibt es sogar ein Plumpsklo und einen Wasserhahn. Und wahnsinnige Aussicht ueber See und zum Mt. Cook-Massiv.
Der Ersatzreifen ist natuerlich ganz unten im Kofferraum... und es ist nur ein Notrad. Damit trauen wir uns nicht ganz hoch in die Berge (obwohl es sich spaeter herausstellt, dass die Strasse dorthin durchgaengig gut zu fahren und geteert ist, dazu ausnahmsweise ohne allzuviele Kurven!). Gabor erreicht im naechsten Ort (ca. 15 Min. Fahrzeit) tatsaechlich einen Automechaniker und macht sich gleich dorthin auf die Socken. Ist auch ruckzuck wieder da, und wir kochen mit wunderschoenem Blick ein regelrechtes Gourmet-Menue auf unserem Campingkocher... Dazu ein nettes Glaeschen Chardonnay (noch vom Mahi Wine Estate aus Marlborough...) aus einem "gefundenen" Sektglas: Ploetzlich kam ein Bus auf den Picknickplatz, eine Braut mit Fotograf und Braeutigam stiegen aus und liessen sich mehrfach hier ablichten. Dabei haben sie wohl das Glas stehenlassen, das wir nach abendlicher Benutzung dann an andere Camper (mit Wohnmobil) weitergaben - bei uns wuerde es nur zerbrechen bei dem ganzen Krempel im Kofferraum! Frisches Joghurt (vom Markt) mit Himbeeren als Nachtisch - mmmh.

Truebes Wetter nach dem Aufstehen. Keine Berge zu sehen, der See hat seine tolle Farbe verloren. Wir machen uns trotzdem die letzten 60 km in das kleine Dorf am Mt. Cook auf, und siehe da, es zieht wieder auf.
Hier oben gibt es auch einen Campingplatz (mit Toiletten, Waschbecken und einem grossen Kuechenraum, eher fuer die nassen, kalten Tage), direkt vor den Bergen mit Gletschern und Schneekuppen. Irre!
Zelte aufstellen koennen wir auch spaeter - jetzt erstmal los. Wir wandern (u.a. ueber zwei schmale Haengebruecken, auf die die Maedels nicht mit Papa gleichzeitig drauf wollen - "er wackelt immer extra so") zu einem See, der an der Zunge eines Gletschers liegt (auf 900 m Hoehe!). Es schwimmen glatt grosse und kleine bizarre Eisberge darauf. Entsprechend kalt ist das Wasser. Der Gletscher selbst (Hooker Glacier) ist sehr haesslich mit einer dicken Schicht schwarzem Kies bedeckt; die "Eisfaelle" (junge, steile Gletscher an den Bergflanken ringsum) sehen da viel schoener weiss bis zart hellblau aus. Fast wie gefrorene, haengende Wellen.
Geertje angelt einen kleinen Eisberg - lecker Lutscher lassen sich da abbrechen!

Leider gibt es auch hier oben die laestigen "sandflies", Fruchtfliegen-grosse Stechfliegen, die es vor allem auf die Fussgelenke abgesehen haben und deren Stiche ewig lange jucken... Sie kommen in Scharen am spaeten Nachmittag bis es dann gegen halb 10 dunkel wird. Gabor aergert sich, weil sie ihn moegen (richtige Muecken wohl weniger). Da hilft nur was Anziehen und nicht stillsitzen... nicht immer leicht.

Kalte Nacht trotz Struempfen im Schlafsack, aber wir wachen bei strahlendem Wetter auf. Da trauen wir uns glatt, etwas hoeher zu marschieren. Entgegen der Empfehlung der Info ("es geht nur steil bergauf, und die Stein-/Felsstufen sind teilweise so hoch wie Jette"). Na, die Maedels moegen, wie gesagt, kraxelige Strecken, und mit ein bisschen woertlichem Unter-die-Arme-Greifen bei Jette (Geertje besteht darauf, alleine zu kraxeln) sind wir auch nach der angeschlagenen Zeit (2 Std.) oben bei einem kleinen See auf ca. 1200 m (Starthoehe am Campingplatz: 760 m). Fuer die Aussicht aus der Vogelperspektive auf die Berghaenge und Gletscher hat sich die Muehe gelohnt, finden auch die Kinder. Ausserdem wussten sie, dass sie oben die Tuete mit den Jelly Beans leer essen durften...!
Nach dem Picknick steigt Gabor noch einmal so viel hoch zu einer Huette auf 1800 m. Da war die Sicht natuerlich noch besser, und er hat uns ein Toepfchen Schnee mitgebracht, dass erstaunlicherweise 3/4 der Menge an Wasser ergab (das Eis gestern vom Gletschersee nur geringfuegig mehr, Opa!).
Unten ging's dann ans Zelte abbauen - wir wollen jetzt wieder an die Kueste. (Die anderen Wanderungen hier oben sind nichts fuer uns: die 2000-er lassen sich nur mit Steigeisen, Gletscher- und Klettererfahrung bezwingen...
Von den Gelbaugenpinguinen hier in Oamaru und Moeraki berichten wir naechstes Mal; jetzt ist Schlafenszeit, und morgen geht's nach Dunedin.

TranzAlpine Railway

Um kurz vor neun Uhr morgens warten wir also am Bahnhof von Springfield auf den Zug aus Christchurch. - Der Zug, heute hauptsaechlich ein Touristenzug, faehrt von Christchurch an der Ostkueste nach Greymouth an der Westkueste und ueberquert dabei die neuseelaendischen Alpen, d.h. er faehrt hoch bis 760 m ueber dem Meer, dann durch einen fast 9 km langen Tunnel und wieder runter ans andere Meer. Die Strecke von Christchurch durch die Canterbury Plains (Ebene) wollten wir uns sparen, Farmland, flach... Gleich hinter Springfield ging dann auch wirklich der schoene und beruehmte Teil der Strecke los. Immer aufwaerts an einer Schlucht entlang, deren seitliche Zufluesse ab und zu durch hohe Viadukte ueberquert wurden. Ausserdem auf den ersten 1,5 Stunden Fahrt 16 Tunnel!!!
Die Strecke hinunter an die Westkueste war nicht ganz so aufregend, es ging hauptsaechlich durch breitere Taeler mit kleinen, oft fast verlassenen Doerfern und Farmen. Die Orte hier entstanden zwecks Strassen- und Eisenbahnstreckenbau; nach Fertigstellung der Bahnlinie 1926 gab es so gut wie keine Arbeit mehr, und die Leute zogen aus den im Winter sehr dunklen Taelern wieder weg. - Hier an der Westkueste der Berge gibt es im Jahr zudem ca. 5 m Niederschlag (ja, wird wirklich in Metern gemessen!!!), an der Ostseite hingegen nur um die 1,5 m).
In Greymouth liefen wir ein Stuendchen durch die Stadt, um dann einen Teil der Strecke gleich wieder zurueckzufahren. Haben uns auf den offenen Aussichtsplattformen ordentlich den Wind (und in den Tunneln den Russ!) um die Nase wehen lassen. An der hoechsten Bahnstation (Arthur's Pass) stiegen wir aus; hatten ein Zimmer in der lokalen Jugendherberge gebucht. Motto: Bringt moeglichst euer Essen mit, hier oben ist alles sehr teuer.
Inzwischen war es nachmittags um 4 und schoenster Sonnenschein draussen. Also schnell alles ins Zimmer, Wanderschuhe an und los zum naechsten Wasserfall, der sich in der Naehe ueber 100 m in die Tiefe stuerzte. Gleich im kleinen Ort sahen wir auch einige der frechen, olivgruenen Bergpapageien, Keas. Sie sind wohl recht selten, haben aber keine Scheu vor Menschen und kommen in ihre Naehe. Sie knabbern u.a. mit Vorliebe alle Gummiteile an Autos an... nur gut, dass unseres nicht hier oben ist?
Unser Nudelessen fand recht spaet statt, dafuer verschwanden selbige um so schneller von den Tellern.
Am naechsten Morgen stapfte Gabor um 6 Uhr frueh los hoch zum Strassenpass (924 m). Er wollte unbedingt eine seltene Art kleiner Singvoegel hier oben sehen. Ausflug nicht erfolgreich, dafuer nass und Fruestueck verpasst...
Da es fuer heute eine Sturm- und Starkregenwarnung gibt, machen wir uns auf in ein Tal und nicht irgendwo hoch - Aussicht ist wohl eh kaum zu haben. Das Tal ist aber durchaus ein guter Tipp. Finden u.a. zwei Arten Sonnentau, die beruehmte Mt. Cook Lilie und viele andere, meist weisse Bergblumen. Dazu eine bluehende Mistelart, die es wohl nur hier oben gibt.
Der erste Teil des Weges fuehrte durch den Wald und auf Planken ueber Hochmoor; danach geht's neben und im alten Flussbett weiter. Ganz schoen kraxelig und vor allem fuer Jettes Beinlaenge doch recht anstrengend. Aber die Maedels finden solche Wege viel spannender als langweilige, bequeme, breite Wanderwege! Wir haben auch noch halbwegs Glueck mit dem Wetter: Es nieselt nur mal ein bisschen zwischendurch, und wir sehen die Schneefelder am Ende des Tales haengen.
Geertje und ich (Anne), die Vorhut, entdecken in der Klamm oben am Talschluss einen Wasserfall und ein "haengendes" Schneefeld, das Geertje sich sofort zum Ziel nimmt. Wir schaffen es allerdings nicht ganz bis dorthin. Die Schlucht wird zu eng und damit zu nass (wir muessen sowieso schon viel von Stein zu Stein huepfen).
Puenktlich zurueck im Ort ist noch Zeit fuer einen Cafe-Besuch. Und dann hat der Zug zurueck glatt 1 Stunde Verspaetung wegen einer defekten Lok. Es sind normalerweise 2 Loks vorgespannt fuer diese Bergstrecke; nun kommt der Zug mit 5 Loks auf dem Pass an!!! (Es mussten drei extra her, um die kaputte Lok bis hier hinauf zu schaffen...; bergab von hier nach Christchurch schafft es die eine funktionstuechtige Lok dann alleine).
In Springfield muessen wir dann noch eine riesige "Simpson"-Donut ansehen, die der Ort wohl gewonnen hat. Als der Film gedreht wurde, wurden zwei dieser "Monumente" verlost; es hatten sich ueber 65 Orte mit Namen Springfield darum beworben...

onsdag den 7. januar 2009

Kaikoura - keine Wale, dafür Albatrosse und Robben

Mal wieder ein "luxuriöser" Campingplatz mit Swimmingpool und Waschmaschine. Auch nicht schlecht zur Abwechslung. Dazu blauer Himmel und eine schicke Küste. Hier gibt es überall Langusten zu essen. (Kai - Essen; koura - Langusten in Maori). Lebend zu kaufen oder unterschiedlich zubereitet. Wir haben sie nur am Rande in einer Art Omelett probiert...

Gleich vor der Küste ist eine große Pelzrobben-Kolonie. Vor allem bei Ebbe kommt man nahe an die Tiere heran, allerdings ist 10m Abstand halten geboten. Im Moment haben sie ihre Kinderstube auf den vorgelagerten Felsen. Sie lagen wirklich überall herum. Groß und klein, im Wasser und auf Felsen. Am nächsten Tag haben wir dann auch gleich eine Kayaktour um sie herum gemacht. Mit Führer und in Doppelkayaks; das ging ganz gut! Wir wurden gut um die "gefährlichen" Felsen unter Wasser und dadurch großen Wellen herumgeleitet und sahen die Robben von noch näher. Sie schwammen zur Freude der Kinder auch um die Boote herum! Im Hintergrund die hohen Berge der Kaikoura Range (bis 2600 m und oben noch mit Schnee bedeckt), der Ort hat eine tolle Lage!

Wer nach Kaikoura kommt, kommt fast immer wegen der Wale, die hier das ganze Jahr rund zu sehen sind. Knapp vor der Küste gibt es einen Tiefseegraben, wodurch es viel Futter für große Fische und Seevögel gibt. Man sieht auf 95% der Walbeobachtungs-Bootstouren ein bis zwei Wale... deshalb waren wir auch ziemlich erstaunt, dass wir keinen sahen!!! Damit hatten wir echt nicht gerechnet! Das Wetter war gut, wir waren extra um 6.45 Uhr (!!!) am Anleger, die See sah ruhig aus - bis wir raus auf`s offene Meer kamen. 3-5 m hohe Wellen. Den meisten Leuten im Boot ging es richtig schlecht... Die Kapitäne der Beobachtungsboote horchen mit einem Gerät ins Wasser, um die Wale zu hören und damit zu orten. Auf unserer Tour hörten sie nichts, was sehr ungewöhnlich ist. Auch die anderen 3 Tour-Boote die versetzt/gleichzeitig mit uns auf dem Wasser waren, sahen keine Wale. Sehr merkwürdig. Evtl. waren Orka-Wale in der Nähe: dann geben die Pottwale (die wir sehen wollten) keinen Laut von sich, da die - kleineren - Orkas sie wohl auch angreifen.

Nachmittags machten Jette und Anne noch eine kleine Wanderung auf den Klippen und am Strand bei den Pelzrobben. Dabei sahen wir auch ein Möwenbaby und ein paar halbwüchsige Möwen. Und wir stolperten fast über eine Robbe! (Oberstes Gebot: Komme nie zwischen eine Robbe und das Wasser; dann wird sie aggressiv. - Gar nicht so einfach einzuhalten, wenn noch dazu die Regel 10m Abstand halten gilt und links neben der Robbe nur 2 Meter bis zur Steilküstenwand bleiben!)
Gabor und Geertje waren derweil am Campingplatz, da die Matheaufgaben sich leider etwas hinzogen, um es milde auszudrücken. Dafür durfte Gabor abends den Ausflug wiederholen. Er war ganz begeistert von den vielen Möwen und Seeschwalben, die dort nisten und den ganzen Robben. Er übersah allerdings wohl auch ein paar, die daraufhin prompt auf ihn losgehen wollten. Ende vom Lied: lieber die Steilküste hochkraxeln, als durch eine eng gepackte Robbenkolonie stapfen. ;-)

Am nächsten Morgen zog Gabor dann nochmal auf`s Meer. Diesmal zum Beobachten von Seevögeln mit einem kleineren Boot und auch nicht so weit hinaus. Einmal auf dem Meer, wird ein gefrorener Klumpen Fischleber in einem Netz an einer Leine hinterm Boot ins Wasser geworfen - und schwupp sind haufenweise Seevögel da! Gemogelt? Nein, aber so sind sie näher dran zum Beobachten und Fotografieren... Gabor kam ganz begeistert zurück. Mehrere Arten Albatrosse (mit bis zu 3,5m Flügelspannweite unheimlich elegante Segler) waren aufgetaucht, dazu viele Arten Sturmtaucher und andere Seevögel, die er/wir noch nicht kannten.

Jetzt haben wir Kaikoura und der Ostküste erstmal den Rücken gekehrt und befinden uns ca. 1 Std. westlich von Christchurch an der berühmten Bahnstrecke Christchurch-Greymouth (Tranzscenic, von Küste zu Küste). Hier kurz hinter Springfield beginnen die neuseeländischen Alpen, die der Zug überwinden muss. Die Strecke gilt als eine der 6 schönsten Eisenbahnstrecken der Welt. Mal sehen: wir werden es morgen wissen! Wir fahren von hier per Zug an die Westküste. Dort hat man 1 Std. Aufenthalt in Greymouth. Auf der Rückfahrt werden wir am höchsten Pass (Arthur`s Pass, 924m) aussteigen und dort in der Jugendherberge übernachten. Wir hoffen auf gutes Wetter, damit wir dort oben die wohl ganz andere Natur genießen und ein paar kleinere Wanderungen machen können, bevor wir zurück nach Springfield und zu unserem Auto kommen. Dort oben sollen jetzt die ganzen Alpenblumen blühen! Und die Kinder hoffen darauf, bis zu einem Schneefeld zu kommen.

tirsdag den 6. januar 2009

Marlborough sounds und Delfine



Pünklich zu Silvester gings dann mit der großen Fähre auf die Südinsel. Das Wetter war gut und die Überfahrt spannend, vor allem die Fahrt in die Marlborough Sounds, einer Gruppe von Inseln und Halbinseln mit steilen, meist bewaldeten Küsten. Mit dem Fernrohr sahen wir sogar ein paar schwimmende Pinguine...
Haben dann die nächsten 3 Tage auf einem Zeltplatz in einer hübschen Bucht in den Sounds verbracht. Gabor fand dort im Wasser einen riesigen 11-armigen Seestern...
Silvester wurde mit einem Schokoladefondue auf dem Campingkocher gefeiert. Bis Mitternacht hat es aber keiner von uns ausgehalten...
Die nächsten Tage haben wir dann hauptsächlich zu Fuß die Gegend erkundet, sind alle einen Teil des berühmten Queen-Charlotte-Tracks gelaufen, Jette noch mehr als Geertje. Überall gab es schicke Aussichten auf die vielen kleinen Buchten, die Fjorde und die Berge gegenüber. Leider fiel eine Fahrt mit dem Postboot ins Wasser, da die Touristeninformation bei der Buchung Mist gebaut hatte. Wir waren ziemlich sauer...
Einer der Höhepunkte war eine Delfintour: wir fanden bald eine größere Gruppe von bottlenose dolphins, die wir ca 1 Stunde lang begleiteten. Anne und Gabor sind dann auch (im Neoprenanzug, mit Taucherbrille und Schnorchel) zu den Tieren ins Wasser gegangen, haben viele von den Tieren (und auch einen Baby-Delfin) unter uns hindurchschwimmen sehen. Leider waren die Tieren nicht in der richtigen Stimmung zum Spielen, imposant waren sie allemal. Toll, wie sie so mühelos durchs Wasser gleiten, springen, tauchen etc. Haben sie sogar gehört, sie geben eine Art Pfeifflaute von sich.
Nur wenig weiter im Süden liegt das wohl bekannteste Weinbaugebiet des Landes (Marlborough), wo wir dann auch ein paar der edlen Tropfen probiert haben. Die Weine hier sind frisch und ganz anders als zu Hause...
Von hier aus waren es nur noch ein paar Stunden nach Kaikoura...