onsdag den 7. januar 2009

Kaikoura - keine Wale, dafür Albatrosse und Robben

Mal wieder ein "luxuriöser" Campingplatz mit Swimmingpool und Waschmaschine. Auch nicht schlecht zur Abwechslung. Dazu blauer Himmel und eine schicke Küste. Hier gibt es überall Langusten zu essen. (Kai - Essen; koura - Langusten in Maori). Lebend zu kaufen oder unterschiedlich zubereitet. Wir haben sie nur am Rande in einer Art Omelett probiert...

Gleich vor der Küste ist eine große Pelzrobben-Kolonie. Vor allem bei Ebbe kommt man nahe an die Tiere heran, allerdings ist 10m Abstand halten geboten. Im Moment haben sie ihre Kinderstube auf den vorgelagerten Felsen. Sie lagen wirklich überall herum. Groß und klein, im Wasser und auf Felsen. Am nächsten Tag haben wir dann auch gleich eine Kayaktour um sie herum gemacht. Mit Führer und in Doppelkayaks; das ging ganz gut! Wir wurden gut um die "gefährlichen" Felsen unter Wasser und dadurch großen Wellen herumgeleitet und sahen die Robben von noch näher. Sie schwammen zur Freude der Kinder auch um die Boote herum! Im Hintergrund die hohen Berge der Kaikoura Range (bis 2600 m und oben noch mit Schnee bedeckt), der Ort hat eine tolle Lage!

Wer nach Kaikoura kommt, kommt fast immer wegen der Wale, die hier das ganze Jahr rund zu sehen sind. Knapp vor der Küste gibt es einen Tiefseegraben, wodurch es viel Futter für große Fische und Seevögel gibt. Man sieht auf 95% der Walbeobachtungs-Bootstouren ein bis zwei Wale... deshalb waren wir auch ziemlich erstaunt, dass wir keinen sahen!!! Damit hatten wir echt nicht gerechnet! Das Wetter war gut, wir waren extra um 6.45 Uhr (!!!) am Anleger, die See sah ruhig aus - bis wir raus auf`s offene Meer kamen. 3-5 m hohe Wellen. Den meisten Leuten im Boot ging es richtig schlecht... Die Kapitäne der Beobachtungsboote horchen mit einem Gerät ins Wasser, um die Wale zu hören und damit zu orten. Auf unserer Tour hörten sie nichts, was sehr ungewöhnlich ist. Auch die anderen 3 Tour-Boote die versetzt/gleichzeitig mit uns auf dem Wasser waren, sahen keine Wale. Sehr merkwürdig. Evtl. waren Orka-Wale in der Nähe: dann geben die Pottwale (die wir sehen wollten) keinen Laut von sich, da die - kleineren - Orkas sie wohl auch angreifen.

Nachmittags machten Jette und Anne noch eine kleine Wanderung auf den Klippen und am Strand bei den Pelzrobben. Dabei sahen wir auch ein Möwenbaby und ein paar halbwüchsige Möwen. Und wir stolperten fast über eine Robbe! (Oberstes Gebot: Komme nie zwischen eine Robbe und das Wasser; dann wird sie aggressiv. - Gar nicht so einfach einzuhalten, wenn noch dazu die Regel 10m Abstand halten gilt und links neben der Robbe nur 2 Meter bis zur Steilküstenwand bleiben!)
Gabor und Geertje waren derweil am Campingplatz, da die Matheaufgaben sich leider etwas hinzogen, um es milde auszudrücken. Dafür durfte Gabor abends den Ausflug wiederholen. Er war ganz begeistert von den vielen Möwen und Seeschwalben, die dort nisten und den ganzen Robben. Er übersah allerdings wohl auch ein paar, die daraufhin prompt auf ihn losgehen wollten. Ende vom Lied: lieber die Steilküste hochkraxeln, als durch eine eng gepackte Robbenkolonie stapfen. ;-)

Am nächsten Morgen zog Gabor dann nochmal auf`s Meer. Diesmal zum Beobachten von Seevögeln mit einem kleineren Boot und auch nicht so weit hinaus. Einmal auf dem Meer, wird ein gefrorener Klumpen Fischleber in einem Netz an einer Leine hinterm Boot ins Wasser geworfen - und schwupp sind haufenweise Seevögel da! Gemogelt? Nein, aber so sind sie näher dran zum Beobachten und Fotografieren... Gabor kam ganz begeistert zurück. Mehrere Arten Albatrosse (mit bis zu 3,5m Flügelspannweite unheimlich elegante Segler) waren aufgetaucht, dazu viele Arten Sturmtaucher und andere Seevögel, die er/wir noch nicht kannten.

Jetzt haben wir Kaikoura und der Ostküste erstmal den Rücken gekehrt und befinden uns ca. 1 Std. westlich von Christchurch an der berühmten Bahnstrecke Christchurch-Greymouth (Tranzscenic, von Küste zu Küste). Hier kurz hinter Springfield beginnen die neuseeländischen Alpen, die der Zug überwinden muss. Die Strecke gilt als eine der 6 schönsten Eisenbahnstrecken der Welt. Mal sehen: wir werden es morgen wissen! Wir fahren von hier per Zug an die Westküste. Dort hat man 1 Std. Aufenthalt in Greymouth. Auf der Rückfahrt werden wir am höchsten Pass (Arthur`s Pass, 924m) aussteigen und dort in der Jugendherberge übernachten. Wir hoffen auf gutes Wetter, damit wir dort oben die wohl ganz andere Natur genießen und ein paar kleinere Wanderungen machen können, bevor wir zurück nach Springfield und zu unserem Auto kommen. Dort oben sollen jetzt die ganzen Alpenblumen blühen! Und die Kinder hoffen darauf, bis zu einem Schneefeld zu kommen.

Ingen kommentarer: