onsdag den 14. januar 2009

TranzAlpine Railway

Um kurz vor neun Uhr morgens warten wir also am Bahnhof von Springfield auf den Zug aus Christchurch. - Der Zug, heute hauptsaechlich ein Touristenzug, faehrt von Christchurch an der Ostkueste nach Greymouth an der Westkueste und ueberquert dabei die neuseelaendischen Alpen, d.h. er faehrt hoch bis 760 m ueber dem Meer, dann durch einen fast 9 km langen Tunnel und wieder runter ans andere Meer. Die Strecke von Christchurch durch die Canterbury Plains (Ebene) wollten wir uns sparen, Farmland, flach... Gleich hinter Springfield ging dann auch wirklich der schoene und beruehmte Teil der Strecke los. Immer aufwaerts an einer Schlucht entlang, deren seitliche Zufluesse ab und zu durch hohe Viadukte ueberquert wurden. Ausserdem auf den ersten 1,5 Stunden Fahrt 16 Tunnel!!!
Die Strecke hinunter an die Westkueste war nicht ganz so aufregend, es ging hauptsaechlich durch breitere Taeler mit kleinen, oft fast verlassenen Doerfern und Farmen. Die Orte hier entstanden zwecks Strassen- und Eisenbahnstreckenbau; nach Fertigstellung der Bahnlinie 1926 gab es so gut wie keine Arbeit mehr, und die Leute zogen aus den im Winter sehr dunklen Taelern wieder weg. - Hier an der Westkueste der Berge gibt es im Jahr zudem ca. 5 m Niederschlag (ja, wird wirklich in Metern gemessen!!!), an der Ostseite hingegen nur um die 1,5 m).
In Greymouth liefen wir ein Stuendchen durch die Stadt, um dann einen Teil der Strecke gleich wieder zurueckzufahren. Haben uns auf den offenen Aussichtsplattformen ordentlich den Wind (und in den Tunneln den Russ!) um die Nase wehen lassen. An der hoechsten Bahnstation (Arthur's Pass) stiegen wir aus; hatten ein Zimmer in der lokalen Jugendherberge gebucht. Motto: Bringt moeglichst euer Essen mit, hier oben ist alles sehr teuer.
Inzwischen war es nachmittags um 4 und schoenster Sonnenschein draussen. Also schnell alles ins Zimmer, Wanderschuhe an und los zum naechsten Wasserfall, der sich in der Naehe ueber 100 m in die Tiefe stuerzte. Gleich im kleinen Ort sahen wir auch einige der frechen, olivgruenen Bergpapageien, Keas. Sie sind wohl recht selten, haben aber keine Scheu vor Menschen und kommen in ihre Naehe. Sie knabbern u.a. mit Vorliebe alle Gummiteile an Autos an... nur gut, dass unseres nicht hier oben ist?
Unser Nudelessen fand recht spaet statt, dafuer verschwanden selbige um so schneller von den Tellern.
Am naechsten Morgen stapfte Gabor um 6 Uhr frueh los hoch zum Strassenpass (924 m). Er wollte unbedingt eine seltene Art kleiner Singvoegel hier oben sehen. Ausflug nicht erfolgreich, dafuer nass und Fruestueck verpasst...
Da es fuer heute eine Sturm- und Starkregenwarnung gibt, machen wir uns auf in ein Tal und nicht irgendwo hoch - Aussicht ist wohl eh kaum zu haben. Das Tal ist aber durchaus ein guter Tipp. Finden u.a. zwei Arten Sonnentau, die beruehmte Mt. Cook Lilie und viele andere, meist weisse Bergblumen. Dazu eine bluehende Mistelart, die es wohl nur hier oben gibt.
Der erste Teil des Weges fuehrte durch den Wald und auf Planken ueber Hochmoor; danach geht's neben und im alten Flussbett weiter. Ganz schoen kraxelig und vor allem fuer Jettes Beinlaenge doch recht anstrengend. Aber die Maedels finden solche Wege viel spannender als langweilige, bequeme, breite Wanderwege! Wir haben auch noch halbwegs Glueck mit dem Wetter: Es nieselt nur mal ein bisschen zwischendurch, und wir sehen die Schneefelder am Ende des Tales haengen.
Geertje und ich (Anne), die Vorhut, entdecken in der Klamm oben am Talschluss einen Wasserfall und ein "haengendes" Schneefeld, das Geertje sich sofort zum Ziel nimmt. Wir schaffen es allerdings nicht ganz bis dorthin. Die Schlucht wird zu eng und damit zu nass (wir muessen sowieso schon viel von Stein zu Stein huepfen).
Puenktlich zurueck im Ort ist noch Zeit fuer einen Cafe-Besuch. Und dann hat der Zug zurueck glatt 1 Stunde Verspaetung wegen einer defekten Lok. Es sind normalerweise 2 Loks vorgespannt fuer diese Bergstrecke; nun kommt der Zug mit 5 Loks auf dem Pass an!!! (Es mussten drei extra her, um die kaputte Lok bis hier hinauf zu schaffen...; bergab von hier nach Christchurch schafft es die eine funktionstuechtige Lok dann alleine).
In Springfield muessen wir dann noch eine riesige "Simpson"-Donut ansehen, die der Ort wohl gewonnen hat. Als der Film gedreht wurde, wurden zwei dieser "Monumente" verlost; es hatten sich ueber 65 Orte mit Namen Springfield darum beworben...

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