tirsdag den 3. februar 2009

Fjordland

Und dann ab in den Suedwesten nach Fjordland! Mit der Nachmittagsfaehre kamen wir von Stewart Island wieder in Bluff an und fuhren noch die 2 Stunden bis Te Anau. Das Wetter ist mal wieder so lala, dabei sollte es jetzt richtig gut werden... Wir machten hier eine wunderschoene Wanderung auf einem Stueck des Kepler Tracks (eine der beruehmten Mehrtageswanderungen in NZ - "Great Walk") durch wunderschoenen ueppigen Regenwald mit vielen Farnen, Moosen, Flechten. An einer Huette am Lake Manapouri drehen wir wieder um. Klasse Blick auf die Berge von Fjordland!
Am naechsten Tag geht's per Zubringerfaehre ueber den o.g. "See der vielen Inseln" (34!), von dort mit einem Bus ueber einen 680 m hohen Pass und hinunter zum Doubtful Sound, einem recht tief eingeschnittenen und langen Fjord. Mit 65 anderen Passagieren steigen wir auf ein wunderschoenes Boot, auf dem wir ueber Nacht bleiben duerfen! Wir fahren in verschiedene Arme des Fjordes hinein, mit dem Bug beruehren wir einmal fast eine schier senkrechte Felswand mit Wasserfall - das Spruehwasser ist wie eine Dusche!
Wir duerfen mit einem kleinen Motorboot bzw. Kayak fahren und danach Schwimmen (Jette will unbedingt auch! - brrr, sehr erfrischend!). Die Fahrt geht bis hinaus zum offenen Meer, wo wir auf einigen Felsen viele Robben sehen. Hier werden die Segel aufgezogen; ohne Motor kann das flachbauchige Schiff jedoch nicht auskommen...
Auch einige Zwergpinguine schwimmen im Wasser, leider aber keine Dickschnabelpinguine (die fehlen noch in unserer "Sammlung"...). Fuer die Nacht ankern wir in einem stillen Seitenarm des Fjordes. Die Verpflegung an Bord ist super; vor allem Geertje ist ganz begeistert vom Abendessenbuffet (unser kleiner Gourmet!). Wir haben ein richtiges Zimmer im Bauch des Schiffes; hatten eher eine winzige Kajuete erwartet. Vielleicht weil wir die einzige vierkoepfige Familie sind? Andere draengen sich in engen Schlafkojen, die nur mit Vorhang voneinander abgetrennt sind...
Da es zwischendurch viel regnet und recht verhangen ist, sehen wir viele Wasserfaelle. Der Kaept'n sagt, so muss es hier aussehen; sonst waere es langweilig. Uns waere blauer Himmel aber auch nicht gerade unrecht! Naja, am naechsten Morgen ist es wenigstens halbwegs trocken zum Abschied!
Bei der Ueberquerung des Lake Manapouri scheint dann auch noch die Sonne - da sieht die Landschaft gleich ganz anders aus...
Unser naechstes Ziel ist der beruehmte Milford Sound 2 Autostunden weiter noerdlich. Die Fahrt geht erst durch ein breites Tal, schliesslich jedoch gewunden durch Gebirgslandschaft. Die Wolkendecke reisst zwischendurch immer wieder auf, und wir erhaschen Ausblicke auf Felsnasen, schneebedeckte Gipfel und kleine Gletscher. Dann scheint die Strasse vor einem Talschluss aufzuhoeren... hier geht es per Tunnel weiter, der tagsueber mit Ampel geregelt ist, da viele Reisebusse durchfahren. Am Parkplatz davor huepfen Keas (freche, gruene Bergpapageien) herum und turnen auf den Autos bzw. versuchen, etwas Fressbares zu ergattern. Hinter dem 1,2 km langen Tunnel aendert sich die Landschaft noch deutlicher in Richtung Bergwelt. Allerdings geht es jetzt wieder abwaerts zum Meer. Kurz vor dem Fjord liegt unsere Unterkunft - wir trauen uns nicht zu zelten wegen der hier angeblich wahnsinnig vielen Sandflies, deshalb haben wir vorsorglich ein Zimmer gebucht.
Diesmal haben wir ein riesiges Glueck! Nach ordentlich viel Regen in der Nacht strahlt auf unserer Bootsfahrt auf dem Sound am naechsten Tag die Sonne vom wolkenlosen Himmel; der starke Wind laesst sich gut aushalten. Wir geniessen die herrlichen Ausblicke auf die steilen Felswaende, die vielen Wasserfaelle (die meisten sind "temporaer", d.h. nur nach ausreichend Regen vorhanden!) und die schneebedeckten Gipfel im Hintergrund. Sogar Delfine begleiteten uns einen Teil des Weges. Der Hoehepunkt ist dann noch ein Besuch beim Tiefsee-Unterwasserobservatorium: ein an einer Art Floss 5 Stockwerke ins Wasser haengender Turm mit Fenstern (12 cm dickes Glas) unten, durch die man die Flora und Fauna unter Wasser beobachten kann. Hier im Fjord leben in einer Tiefe von nur ca. 10 m Tiere und Pflanzen der Tiefsee (d.h. sonst findet man sie in einer Meerestiefe von ca. 60 m!). Das liegt an den Wasserverhaeltnissen im Fjord: von den Bergen kommt viel Suesswasser ins Meer, dass von der vielen Vegetation (Regenwald bis zum Meeresspiegel) eine ganze Menge Naehrstoffe und Tannine mitbringt, d.h. braun ist. Da es leichter ist, schwimmt es auf dem Salzwasser der Tasmanischen See in einer Schicht, die 2-5 m dick ist (je nach Regenmenge). Diese Schicht wirkt wie eine "Sonnenbrille" fuer das Wasser darunter, d.h. es ist dort viel dunkler als normalerweise in dieser Tiefe, und es koennen Tiere dort leben, denen es sonst hier oben viel zu hell ist. Wir sahen viele Fische (Skorpionfisch, Marmorfisch...) riesige Miesmuscheln (horse mussels), die teilweise mit Schwaemmen und Korallen bewachsen sind, "black corals", einen Schlangenstern (eine Art Seestern, der sich so um einen Korallen"baum" gewickelt hatte, dass man ihn kaum entdeckte) und vieles mehr.
Am naechsten Tag ging es bei ebenso gutem Wetter auf einen Berg - eine Wasserscheide zu drei Meeren! Hier fliessen Fluesse nach Sueden in die Foveaux Street, nach Westen in die Tasmanische See und nach Osten in den Pazifik. Toller Blick von da oben ueber der Baumgrenze (die hier schon bei ca. 800 m liegt!). Der Weg ging ein Stueck auf dem Routeburne Track entlang, eine Mehrtageswanderung, die Anne 1992 mit Claudia zusammen gewandert war - bei richtig schlechtem Wetter... Toll, die Gegend jetzt mit Weitblick zu sehen!
Gabor geht danach noch auf eine zweite Wanderung; er moechte endlich ein paar "rock wrens" sehen, die ueber der Baumgrenze wohnen. Unpuenktlich zum Abendessen kommt er strahlend an (war nicht so einfach, den Rueckweg zu trampen, da kaum Verkehr ist auf der Strecke um diese Zeit und er sich ein wenig verlaufen hatte im Talschluss...); er hatte tatsaechlich nicht nur 2 von den kleinen, niedlichen Piepmaetzen gesehen, sondern auch noch bueschelweise NZ-Edelweiss (Fotos spaeter, sorry, hatten ewig kein Internet und sind jetzt hundemuede!).

Wollen uns jetzt langsam die Westkueste "hocharbeiten" und schlafen heute in einem ehemaligen Goldgraeberstaedtchen noerdlich von Queenstown (Arrowtown) mit netten alten Holzhaeusern, aber auch sehr touristisch...
Ach, unsere grossse Jette hat seit kurzem auch eine Zahnluecke!

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