fredag den 27. februar 2009

(Keine) Vulkane und endlich Blubbermatsch!

Das Wiedersehen mit unseren Servas-Freunden (und "Ersatz-Grosseltern") im Tongariro-Nationalpark war wunderschoen! Sally und Graeme, die wir am Anfang unserer Reise auf Waiheke (bei Auckland) besucht hatten, brachten zudem ganz viel Gemuese aus ihrem Garten mit, dazu eine Franzoesin, die sie kennengelernt hatten. Aufgrund des Wetters (Sturm in hoeheren Lagen) konnten wir die geplante Wanderung erstmal nicht unternehmen. Aber es gibt auch nette kleine Touren dort in der Gegend; zu Wasserfaellen und durch hohes Tussock-Gras an alten Lavastroemen vorbei.
Gabor fand endlich die lange "gejagten" Blue Ducks, die seltenste Ente der Welt, als er morgens frueh loszog (wir anderen zogen es vor, auszuschlafen...).
Das Wetter wurde dann zwar weniger gefaehrlich, aber die Vulkane waren weiterhin in Wolken verschwunden, sodass wir beschlossen, das beruehmte "Tongariro Crossing" nicht zu laufen. Wir hatten es mit einer Huettenuebernachtung machen wollen. Aber ohne Sicht? Nein danke... (Gabor und Anne kennen die Wanderung bei gutem Wetter von 2006 bzw. 1993, sodass wir die schoenste Wanderung Neuseelands nicht bei Nebel wiederholen wollten.)

Stattdessen fuhren wir so etwas eher nach Rotorua. Laut Geertje der schoenste Ort in Neuseeland. Hier blubbert, stinkt und sprueht es ueberall durch thermische Aktivitaet. Seen kochen, Matschpfuetzen blubbern (sieht aus wie kochender Pudding), es stinkt nach Schwefel. Sinterterrassen in vielen Farben, Geysire, heisse Quellen... richtig spannend!
Auf unserem Campingplatz (aus Nostalgiegruenden waehlten wir den gleichen wie vor 3 Jahren) gab es Fussbodenheizung - nicht immer das Beste im Hochsommer..., Blubbermatsch neben der Zeltwiese (abgezaeunt!) und einen Hangi. Das ist eine Art Dampfkocher, der mit Erdwaerme funktioniert. Toepfe und Rezepte bekommt man am Campingplatz. Zudem braucht man hitzefeste Handschuhe, die bis zum Ellenbogen reichen, damit man sich beim Toepfe hineinsetzen-/herausholen nicht die Haende verbrennt... Auf diese Weise bereiteten wir nicht nur allerhand Gemuese zu, sondern u.a. auch Birnen+Aepfel als Nachtisch (mit noch vom Keksebacken uebrig gebliebenen Schokodrops - lecker!). Wir muessen schliesslich zusehen, dass wir unsere Vorraete aufessen bis zur Abreise...
Die Maedels nutzten vor allem den (kalten) Swimmingpool auf dem Gelaende und die warmen
Blubbertoepfe (verschiedene Temperaturen, natuerliches heisses Quellwasser). Wir waren so immer am Hin- und Herlaufen. Geertje hat inzwischen das Schwimmen mit Taucherbrille und Schnorchel gelernt und dabei festgestellt, dass man nicht so schnell untergeht! Dadurch schwimmt sie jetzt auch viel besser!
Gleich hinter dem Campingplatz blubbert ein kleiner See und dahinter lag der grosse Rotorua-See mit einem kleinen "Hot Water Beach". Gebuddelt haben wir hier aber diesmal nicht; es stank uns zu sehr!
Dafuer haben wir unsere Fuesse in Hell's Gate (Thermal Reserve), der aktivsten geothermischen Gegend um Rotorua, in heissem Matsch (angeblich mit medizinischen Eigenschaften) gebadet. Der war ganz fein und weich. Geertje und Jette haben sich gleich Arme, Beine und Gesicht damit eingeschmiert!
Der Park von Rotorua ist auch sehenswert. Hier gibt es keine Blumenrabatten und ordentliche Spazierwege, sondern hier stinkt, dampft und blubbert es ueberall hinter Abzaeunungen... Die Wege muessen auch des oefteren verlegt werden, da die thermische Aktivitaet unterschiedlich stark ist und an einer Stelle versiegen und an einer anderen ploetzlich aufbrechen kann. (Hoffentlich nicht gerade im eigenen Keller...!?)
Einen Abend verbrachten wir bei einem Maori-Konzert mit Hangi-Essen. Leider SEHR touristisch; da hatten wir nicht aufgepasst. Aber die Tanzvorfuehrungen waren interessant. :-)

In der Naehe von Rotorua gibt es zudem das "Kiwi Encounter", eine Aufzuchtstelle fuer Northern Brown Kiwi. Hier werden im Wald gesammelte Kiwi-Eier per Waermelampe ausgebruetet und die kleinen Kiwi-Voegel aufgezogen. Im Alter von knapp einem Jahr werden sie dann wieder in die Wildnis entlassen. Auf diese Weise haben sie statt 5% Ueberlebenschance im Wald ca. 65% Chance, das Erwachsenenalter zu erreichen!!! Denn gerade die Eier und Jungtiere werden von Hermelinen, Wieseln, Possums und anderen von den Europaeern eingefuerten Vierbeinern getoetet... Wir sahen hier u.a., wie zwei kleine Kiwis, die knapp einen Monat alt waren, auf dem Schoss eines Mitarbeiters gefuettert wurden. Sie muessen sich erst daran gewoehnen, Futter zu akzeptieren, das sich nicht bewegt... Spaeter kommen sie in kleine Freigehege, wo sie Wuermer und Insekten suchen/finden, wie in der freien Wildbahn.
Die Kleinen sahen total kuschelig und weich aus! Wenn sie schluepfen, sind sie gleich auf sich allein gestellt, da die Eltern sich nach dem Brueten nicht um sie kuemmern. Sie schluepfen komplett mit Federn und lebensfaehig; das Eidotter versorgt sie fuer bis zu 10 Tage. Dann muessen sie selbst in der Lage sein, sich Futter zu suchen.

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