mandag den 9. februar 2009

West Coast - Gletscher, Regenwald, Pfannkuchenfelsen und 40 Mal durch den Fluss...

An der Westkueste der Suedinsel gibt es zwei Gletscher, deren Zungen sich bis fast auf Meereshoehe hin strecken! D.h. sie sind von Regenwald umgeben. Eine komische Mischung. Der "Fox Glacier" und der "Franz Josef Glacier" kommen aus dem Mount Cook-Gebiet; wir haben den Bergriesen jetzt also auch von der anderen Seite (und in einem wunderschoenen See morgens um halb acht zusaetzlich als Spiegelung) gesehen! Die Gletscher hier auf der Westseite sind im Vergleich zu den Gletschern oben am Mount Cook recht "sauber", d.h. es liegt nicht so viel Schutt/Dreck darauf, den die Eismassen mitschleppen. Wir sind zu beiden Gletscherzungen gelaufen (bis zur Absperrung ca. 100 m davor) - recht eindrucksvoll, die hohen Waende aus Eis mit kleinen "Ameisenkolonnen" gefuehrter Touristen obendrauf.
In der Naehe fanden wir einen schoenen kleinen Campingplatz gleich am Meer. Hier in Okarito gibt es eine Hand voll Haeuser, einen Kayakverleih und sonst fast nichts. Aber hier wohnt Keri Hulme, die das Buch "The Bone People" geschrieben hat... Das war passend, denn Anne hat hier gerade die letzten paar Seiten davon ausgelesen. Zum zweiten Mal - das Buch macht deutlich mehr Sinn, wenn man mehr ueber NZ weiss... beim ersten Mal habe ich doch viel weniger verstanden vom Inhalt.
Wir waren am Strand unterwegs (mit einem daenischen Jungen), machten eine Kayaktour auf einer stillen Lagune und ein verwunschenes Fluesschen hinauf, in dem sich die ueppige Ufervegetation spiegelte. Natuerlich gab es auch ein paar kleine Wanderungen in der Gegend, und wir erklommen einen Aussichtshuegel, von dem wir das Alpenvorland mit seinen Moraenenhuegeln verschiedener Epochen ueberblicken konnten.
Erstaunlicherweise ist das Wetter gut! Im Allgemeinen regnet es an der Westkueste fast permanent...
Ein paar Stunden noerdlich gibt es die "Pancake Rocks", in deren Naehe wir gerade im Garten eines Backpacker Hostels zelten. Die Felsen sind Teil der Steilkueste hier und sehen wirklich aus wie duenne, gestapelte Pfannkuchen. (Naja, in grauer Ausfuehrung.) Sie sind in abenteuerlichen Tuermen gestapelt, es gibt Guckloecher, "Blow Holes", und kleine Pfade darueber. Bei Flut (und moeglichst viel Westwind) wird das Meer richtig in die Hoehlen hineingetrieben und spritzt oben wieder hinaus. Das haben wir (leider?) nicht gesehen, weil immer noch gutes Wetter ist! Deshalb zogen wir auch auf eine 2-Tages-Wanderung (inkl. Zelt, Isomatten, Schlafsaecken, Kochzeug, Essen, Klamotten, Regenjacken...) den Fox River hinauf. Alyth (aus Dunedin) hatte uns von dieser Wanderung erzaehlt, und sie hat sich wirklich gelohnt! Es ging durch tiefe Taeler in einem Kalksteingebiet mit ca. 100m hohen Felswaenden rechts und links. Teilweise durchs Flussbett (nur bei relativer Trockenheit begehbar!) mit etlichen Durchquerungen des Flusses. Wir kamen auf 39 mal durch den Fluss. Gabor hatte es am schwersten (nicht nur wegen des dicken Rucksacks), da er sich am Abend zuvor den kleinen Zeh irgenwo an einer Steinkante so angestossen hatte, dass er keine Schuhe, sondern nur Annes Duschlatschen anziehen konnte. Damit ueber Stock und Stein, kleine matschige Wanderwegs und grosse Flusskiesel war nicht so ohne! Wir Maedels zogen vor der ersten Flussdurchquerung einfach unsere "Wassersandalen" an und hingen die Wanderschuhe an die Rucksaecke!
Die Nacht verbrachten wir dann im Ballsaal (Ballroom Overhang), einem riesigen, ueberhaengenden Felsen. Nur die Stechfliegen stoerten in der Daemmerung etwas, sodass wir mit unseren Tassen voller Nudeln+Sosse ein wenig spazieren gehen mussten. (Die bloeden Viecher kommen naemlich immer, wenn man sich hinsetzt... zum Glueck kann man sie gut erwischen, da sie sich im Vergleich mit Muecken recht langsam bewegen.) Unsere erste Nacht zu viert im grossen Zelt. Recht eng, aber es ging! (Sonst bauen wir immer zwei Zelte auf.)
Auf dem Rueckweg heute machten wir noch einen Abstecher zu einer Hoehle mit interessanten Tropfsteinen - von blumenkohl- ueber strohhalmartigen bis zu "ohrenfoermigen" Formationen, schoen in schneeweiss. Ein bisschen Gekraxel gehoerte dazu, aber teilweise lagen auch Steine ueber die Matschpassagen; in der ersten Haelfte des 20. Jahrhunderts wurden hier Touristen hineingefuehrt; seit ca. 1950 ist sie frei zugaenglich.
Zurueck am Hostel mussten die Kinder noch eine Sandstadt bauen, und dann haben wir einen improvisierten deutschen Apfel-Streuselkuchen gebacken... mmmh! Das hatten die Maedels sich gewuenscht.
Morgen geht es nun wieder ein Stueck weiter in Richtung Norden. Wir wollen an die noerdlichste Spitze der Suedinsel (Farewell Spit), die ein Vogelguckerparadies sein soll. Davon gelegentlich mehr... :-)
Re Fotos: wir haben unser Kabel Kamera-PC verloren, und der Kartenleser, den wir jetzt haben, will nicht in den MAC, an dem ich gerade schreibe... sorry!

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